Wünsdorf

Exkursion der IGHFt zu einem besonderen Ort

Am 12. Juni 2010 stand in unserem Jahresplan eine Exkursion. Aus der Befragung zu unserer Jahresmitgliederversammlung im Januar ging unter anderen  der “Fuchsbau“ als ein Wunschziel in die Wertung. Da dieser Bunker seit diesem Jahr nicht mehr zugänglich ist, entschieden wir uns stattdessen für den Fernmeldebunker „Zeppelin“, eine Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg. Burkhard Hollwitz hat wieder die Vorbereitung dieses Ausflugs übernommen. So konnten wir am 12. Juni vom Vereinszimmer aus mit Spannung zu diesem zeitgeschichtlich interessantem Ort starten. Mit sechs Pkw ging es auf die Reise. Das Wetter war wechselhaft, aber das störte uns wenig. Aus Lübben hatte unser Dietrich Kunze seine Teilnahme erklärt. Also ist Jürgen Haubold mit seinem Pkw über Lübben gefahren und hat Dietrich so die Teilnahme ermöglicht. Alle Mitreisenden haben sich über das Wiedersehen mit Dietrich gefreut.

In Wünsdorf waren wir in einer freundlichen Siedlung angekommen. Nichts deutete auf ein ehemaliges militärisches Objekt hin. Im Cafe und Restaurant “Zum Zapfenstreich„ hatte Burkhard für uns ein Mittagessen und Plätze bestellt. Da das Restaurant nicht allzu groß ist, hatten wir uns auf ein einheitliches Gericht verständigt. Wir wurden freundlich bedient und mit einem schmackhaften Mittagsgericht versorgt.

Gestärkt konnte nun unsere Führung in der alten Bunkeranlage beginnen.

Vom Förderverein Garnisonsmuseum Wünsdorf kam Herr Hans Albert Hoffmann zu uns und schon begann die Führung. Nach wenigen hundert Metern erreichten wir ein Wachhaus und ein eisernes Eingangstor. An einer Schautafel erläuterte unser sachkundiger Begleiter die Anlage und das riesige Objekt.

Der Gesamtkomplex Zossen/ Wünsdorf umfasst 30 Hektar Fläche.
Unsere Ziele waren die Bunkersiedlung Maybach I  und der Fernmeldebunker Zeppelin.

Die Bunkeranlage Maybach I bestand aus 12 Bunkerhäusern, die perfekt getarnt zivilen Mehrfamilienhäusern glichen. In ihnen waren ab August 1939 verschiedene Generalstabsbereiche des Heeres untergebracht. An jedem Bunkerhaus wusste Herr Hoffmann interessante Namen von Generälen der Wehrmacht zu nennen.

Mir ist davon nur der Name Graf von Stauffenberg (einer der Hitlerattentäter) in Erinnerung. Auf dem Weg zum Fernmeldebunker Zeppelin sind wir am sowjetisch-russischen Bunker Panzir (einem mobilen Erdbunker) vorbei gekommen.

Der Fernmeldebunker Zeppelin oder das Amt 500 ist ein gewaltiges Bauwerk. Die Oberbauleitung für dieses Nachrichtenzentrum lag in den Händen des Reichspostministeriums. Die Reichspost nannte die Anlage „Amt 500“.

Der Tarnname war Zeppelin (Z stand für den Standort Zossen). Aus der Broschüre „ Die Bunkeranlagen Zossen-Wünsdorf „ der Tourismus GmbH Wünsdorf-Waldstadt entnehmen wir für dieses Bauwerk: Es ist ein komplett unterirdisches Gebäude in zwei Teilen. Der Längsbau ist 117 x 22,2 Meter, der Anbau 57,5 x 40 Meter groß. Es sind drei Geschosse unterschiedlicher Geschoßhöhe vorhanden. Je Etage sind 4900 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Die Gesamtnutzfläche betrug 14700 Quadratmeter.
Nachdem die sowjetischen Truppen die Maybachbunker nach dem Krieg gesprengt und den Nachrichtenbunker ebenfalls betriebsunfähig gemacht hatten, begannen sie Anfang der 60er Jahre Teile des Bunkers “Zeppelin“ unter der Bezeichnung „Ranet“ wieder in Betrieb zu nehmen. Nach unserem Rundgang im „Zeppelin“ sind wir über den Westausgang ins Freie gelangt. Im Bunker betrug die Temperatur ca. 10 Grad Celsius, da war die Außentemperatur dann doch angenehmer.

Herr Hoffmann führte uns zum Ausgangspunkt unseres Rundganges zurück. Er freute sich, dass er zur Führung Fachleute der Fernmeldetechnik begleitet hat. Es wird sicher zum Austausch und zur Unterstützung der Ausstellung im Fernmeldebunker mit der IGHFt kommen.

Wer sich genauer mit der Anlage beschäftigen möchte: Wir haben oben erwähnte Broschüre für unsere Vereinsbibliothek erworben. Nach einem heißen Kaffee, bzw., einem Rundgang in den Verkaufsstellen, ging es wieder in Richtung Heimat. Ein schöner und interessanter Tag war gegen 18.00 Uhr in Dresden zu Ende. Von dieser Stelle aus an Burkhard ein herzliches Dankeschön für die ,wie immer, gute Vorbereitung dieser Exkursion!

Claus Hegewald