Berlin

Herbstexkursion 2004

Die Herbstexkursion 2004 führte uns diesmal in die Hauptstadt Berlin.

Wir hatten am 13. November zwei Ziele, vormittags das U-Bahn-Museum und nachmittags das Museum für Kommunikation.
Pünktlich um 8 Uhr trafen sich die 15 Teilnehmer, davon zwei Gäste, im Vereinszimmer. So konnten wir planmäßig mit vier Pkws starten. Trotz unterschiedlicher Routenwahl trafen alle Fahrzeuge mit einem Zeitversatz von nur einer Viertelstunde in Berlin vor dem Olympiastadion ein. Wir konnten also unverzüglich unser erstes Ziel, das U-Bahn-Museum, ansteuern.
Herr Felkeneyer von der Arbeitsgemeinschaft Berliner U-Bahn e.V. (AGU) führte uns durch die Ausstellungsräume und erläuterte uns neben den unzähligen Exponaten vor allem die Funktionsweise der Hauptattraktion des Museums, das ehemalige Stellwerk Olympia-Stadion. Dieses elektromechanische Stell- und Hebelwerk war von seiner Inbetriebnahme am 16.08.1931 bis zur Außerdienststellung 1983 das größte seiner Bauart in Europa.
Die von Siemens & Halske errichtete Anlage ermöglichte die Sicherung von 616 Fahrstraßen durch die Bedienung von 99 Licht- und Zahlensignalen sowie 103 elektrischen Weichen. Auf der Fahrschautafel zeigten 1.200 Lampen sämtliche Signale, Weichen, Fahrstraßen und den Standort von Züge an.
Die Funktionsweise dieses Stellwerkes begeisterte uns Schwachstromtechniker natürlich. Genauso angetan waren wir aber auch von den anderen Ausstellungsstücken. Wir durften einen Blick in den sonst nicht zugänglichen Relaisraum und die Stromversorgung werfen. Die Bahnfernsprecher waren funktionstüchtig, natürlich mussten wir probeweise telefonieren. Faszinierend auch die Uhrenanlagen oder die großen Wecker. Leider war die Zeit viel zu kurz, um alles genau zu betrachten. Trotzdem fanden wir Gelegenheit, auch mit den anwesenden Vereinsmitgliedern der AGU zu fachsimpeln.

Erfreut nahmen wir zum Schluss unseres Besuches eine Videokassette und eine CD des Vereins als Erinnerung entgegen und fuhren anschließend noch unter dem Einfluss des Gesehenen mit der U-Bahn-Linie 2 nach Berlin-Mitte.
Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir die Gaststätte Bürgelkeller im Bürgelhaus an der Kreuzung Friedrichstraße / Unter den Linden. Bürgel war wohl den meisten Vereinsfreunden kein rechter Begriff und doch hat dieses Thüringer Städtchen eine lange Tradition, die Bürgeler Keramik. Seit dem Mittelalter wird in Bürgel getöpfert. Im Bürgelhaus wird die typisch blaue Keramik zusammen mit originalem Blaudruck verkauft, der Bürgelkeller bildet den gastronomische Rahmen dazu. Die Thüringer Küche war wohlschmeckend und so brachen wir gut gesättigt zum Museum für Kommunikation auf.

Dort führte uns Herr Götze mit einem ganz anderen Blick auf Kommunikation durch die wesentlichen Teile des Museums. Anschließend war Zeit, das Museum ganz individuell zu erkunden. Die Anziehungspunkte waren klar, uns interessierte im Wesentlichen die Fernmeldetechnik. Es wäre müßig, die vielen Exponate aufzuzählen, die gut erhalten hinter Glasscheiben aufgereiht waren. Einerseits beeindruckten der Umfang der Sammlung und auch die Seltenheit mancher Dinge (einiges hätten wir schon gern mitgenommen…), andererseits waren wir uns aber auch einig, dass unser Konzept mit funktionsfähiger Technik zum Anfassen mindestens genauso imposant ist.

Etwas ermüdet und doch voller neuer Eindrücke fuhren wir mit der U-Bahn wieder zu unseren Fahrzeugen am Olympiastadion zurück und traten von dort aus die individuelle Heimreise an.

Text: Burkhard Hollwitz; Bilder Samir Köckritz