Unsere Frühjahrsexkursion 2016 hatte das Zuseum in Bautzen zum Ziel, empfohlen schon vor einigen Jahren von unserem Ehrenvorstand Wolfgang Fasold. So richtig wussten wir 20 Teilnehmer nicht so recht, was uns konkret erwartet; wir waren entsprechend gespannt. Mit der Bahn fuhren wir nach Bautzen und liefen von dort direkt die Taucherstraße entlang bis vor’s Zuseum – eine Wortschöpfung aus (Konrad) Zuse und Museum. Hier erwartete uns in einem Klassenzimmer Herr Samuel, hauptberuflich Lehrer und in der Freizeit mit seinen Mitstreitern dahingehend engagiert, jungen Menschen eine Vielzahl von Angeboten zur sinnvollen Freizeitgestaltung anzubieten. Quasi als Fortsetzung der ehemaligen Arbeitsgemeinschaften in den Schulen und des Pionierhauses in Bautzen.
Das erste, was wir im kamingeheizten Klassenzimmer sahen, war eine Modellanlage des Systems 50. Da fühlten wir uns sofort wie zu Hause im Fernmeldemuseum und nahmen gleich die Vitrinen mit historischen Rechenmaschinen ins Visier. Sicher wurde jeder von uns aufgrund seiner Ausbildung schon einmal mit den Grundprinzipien mechanischer Rechentechnik konfrontiert, aber ehrlich, so richtig drauf hatten es nur noch Einzelne. Herr Samuel führte uns kurzweilig anhand selbst gebauter Modelle durch die Geschichte der Rechentechnik, beginnend beim Abakus über Napiersche Rechenstäbchen und den Rechentisch von Adam Ries bis hin zu den Schieberegistern. Im Anschluss konnten wir dann noch die Schätze des Zuseums besichtigen: originale Zuse-Rechner und eine große Demonstrationsanlage, u.a. mit Flachrelais und Drehwähler.
Bevor wir uns über die Bautzner Flaniermeile, die Reichenstraße, zum Restaurant Karasek in der Altstadt begaben, konnten Interessierte noch mit der Eisenbahn im Garten ein Runde drehen. Nicht nur die Kinder hatten da ihren Spaß. Nach der Stärkung im Karasek ging es weiter zur Alten Wasserkunst, der ehemaligen Wasserversorgungsanlage von Bautzen, mit der das Wasser der Spree in die 30 m höher gelegene Stadt gepumpt wurde. Hier konnten wir uns im Turm umschauen, am Boden die Maschinenanlage, in den Zwischenetagen Wissenswertes zu Wasserversorgung und von der Spitze aus Blick auf die Stadtkulisse und die Spree.
Nun hatten wir noch etwas Zeit für individuelle Bummel durch die Stadt, ein Eis oder einen Kaffee, denn die Sonne hatte sich mittlerweile durchgekämpft, dann ging es mit dem Trilex wieder zurück nach Dresden. Wieder einmal sind wir ein Stück schlauer geworden bzw. wurde Vergessenes wieder zutage befördert. Und wieder haben wir Gleichgesinnte kennengelernt, die sich der Wissensvermittlung zu historischen Techniken verschrieben haben.