Mühlhausen

Exkursion zum Fernmeldemuseum Mühlhausen

Dank guter Vorbereitung startete unsere kleine Gruppe am Donnerstag morgens um acht pünktlich, um sich mit einigen Erwartungen ins Thüringische zu begeben.

Die rührigen 4 Kollegen vom ehemaligen Post- und Fernmeldeamt Mühlhausen, später Baubezirk , erwarteten uns schon vor ihrem attraktiven T-Punkt Laden, dem sich im rückwärtigen Bereich das Fernmelde-Museum anschließt.

Aber erst einmal, da schon Mittag, geleiteten sie uns zum “Arbeitsessen” in eine urgemütliche historische Gaststätte, der “Antonius-Mühle”. Unter stilechtem Tonnengewölbe tauschten beide Vereine ihre Erfolge, Probleme und erreichten Entwicklungsschritte aus. Wir stellten viele Gemeinsamkeiten fest, so geht es auch unseren Thüringer Kollegen um die Erhaltung technischer Einrichtungen der Fernmeldetechnik für die Nachwelt.

Im Kommunikationszeitalter, um den Respekt heranwachsender Generationen vor den Leistungen im Fernmeldewesen, ja einfach um Bildung. In Mühlhausen eine weitere Seite, wird der Aspekt Werbung T-Punkt <-> Museum beachtet.

Wer von Mühlhausen hört, dem fällt in erster Linie die große Vergangenheit der ehemaligen freien Reichs- und Hansestadt ein, die geschichtliche Rolle, die diese Stadt als mitteldeutsches Zentrum im Bauernkrieg spielte. Hier atmet alles Geschichte. Die Stadtmauer ist fast komplett erhalten. Vor den Toren der Stadt wurde Thomas Müntzer 1525 hingerichtet. Es gibt so gut wie keine Kriegsschäden. Und so luden uns die Vereinskollegen unter Führung eines Stadtbilderklärers zum Rundgang durch ihre pulsierende, aufwendig restaurierte Innenstadt ein. In der Kürze der Zeit warfen wir einen Blick auf den Obermarkt, auf die mittelalterlichen, gut erhaltenen Gassen, auf die berühmte St.-Marien-Kirche und auf den Kornmarkt.

Wir konnten die Räume des bedeutsamen Rathauses besichtigen, wo am 17. März 1525 das alte Ratsregiment beseitigt und durch den berühmten “Ewigen Rat” ersetzt wurde. Eindrucksvoll die freigelegten Deckenausmalungen aus dieser Zeit. Eine Besichtigung der gotischen Pfarrkirche St. Blasius, gebaut aus dem einheimischen Travertin-Kalk-Tuffstein, beschloß diesen Teil unseres erlebnisreichen Tages. Zur Besichtigung der Bauernkriegsgedenkstätte in der Kornmarktkirche reichte einfach die Zeit nicht aus.

Und nun der Höhepunkt. Unsere netten Gastgeber zeigten uns ihr liebevoll gestaltetes Fernmeldemuseum im Telekom Gebäude “An der Burg”.

Es ist ihnen gelungen, die VStw Weißenborn/ehem. Kreis Worbis vor der Verschrottung zu bewahren, und in der Freizeit umzusetzen, aufzubauen und funktionsfähig zu rekonstruieren. Eröffnung war 1994. Im Jahre 2000 folgte dann die Gründung des Vereins “Fernmelde-Museum Mühlhausen e.V.” als Träger.

Die Sammlung wird ergänzt durch Endgeräte der uns bekannten Entwicklungsschritte OB, ZB und W, durch kleine Nebenstellenanlagen, durch ausgestellte Kabeltypen bis zum Lichtwellenleiter. Es gibt Postuniformen, einen Prüfschrank, Karteikarten usw. zu sehen. Anschauliche Tafeln im Großformat erklären dem technisch interessierten Besucher die Fernmeldegeschichte.

Der Raum ist durch eine helle Zwischendecke bis zur Oberkante der Fernmeldegestelle abgesenkt, die 4 Gestellreihen mit S 22, S 50 und S 58 (etwas kürzer als unsere) stehen doppelt so breit wie die Norm auseinander, um dem Besucher Platz zum Betrachten zu bieten. Viel Wert wurde auf gute Beleuchtung durch Leuchtstoffröhren gelegt. Die beiden Räume wirken nicht überladen. Ein S 22 Wähler unter Glas, mit der originellen “gebührenfreien” Ansage darf nicht fehlen, aber das kennen wir ja.

Beide Vereine werden miteinander in Verbindung bleiben. Nach einem herzlichen Dankeschön an Herrn Richter und seine fleißigen Vereinskollegen erfolgte, schon spät am Tag, die Verabschiedung und die einwandfreie Rückfahrt der 7 Vereinsmitglieder nach Dresden. Ein gelungener Tag dank der rührigen Bemühungen unseres Fahrers Samir Köckritz und des Organisators Burkhard Hollwitz.

Text: Klaus Schneider Fotos: Burkhard Hollwitz