Bei den Präzisionsmechanikern zu Besuch
Im Januar 2011 hatte uns Mitgliedern der IG „Historische Fernmeldetechnik“ e. V. der Vorstand Vorschläge für die Exkursionen in diesem Jahr zur Auswahl unterbreitet. In die engere Wahl fiel so auch der Besuch des Uhrenmuseums in Glashütte.
Am Samstag, den 12. März 2011 trafen sich die angemeldeten Vereinsmitglieder und ihre Partner mit unserem Organisator Burkhard Hollwitz und Familie „unterm Strick“ im Dresdener Hauptbahnhof. Erfreut stellten wir fest, daß es bei der Deutschen Bahn auch Frühling geworden ist. Große Blumenschalen begrüßen die Gäste in der großen Halle. Schnell fanden sich fünf Reisewillige zu einer Gruppe für das Sachsenticket zusammen. Los ging es mit der S-Bahn nach Heidenau. Dort hieß es erst mal auf die Abfahrt des Dieseltriebwagens nach Altenberg warten. Ein frühlingshafter Sonnenschein machte diese Zeit angenehm. Unsere Reisegruppe hatte sich inzwischen um zwei Mitreisende verstärkt, Bettina Götze und Soeren Polster waren zu uns gekommen. Schnell verging die Fahrt bis Glashütte. Burkhard hatte unsere Reise so organisiert, daß wir uns in der Gaststätte“ Zum Silberstollen“ zur Mittagszeit stärken konnten und den Besuch im Uhrenmuseum für 15.00 Uhr angemeldet. In Glashütte stießen Samir Köckritz und seine Ivonne noch zur Gruppe.
Die Gaststätte hatte uns eine schöne Tafel vorbereitet und die vorbestellten Speisen stärkten und erfreuten den Gaumen. Nach der Stärkung bummelten wir gemeinsam in Richtung Museum. Vorbei ging es noch in der Nähe des Bahnhofes an einer liebevoll restaurierten Postmeilensäule. Auch viele Gebäude längst der Hauptstraße haben ein helles Antlitz erhalten. Am Museum angekommen, nahm Burkhard ersten Kontakt zum Empfang.
Aus dem Gebäude kam er als unser Stadtführer zurück. An Hand des Büchleins Spuren der Zeit“ –Ein Rundgang durch die Uhrmacherstadt Glashütte- machte er uns mit den Stationen der Uhrenfertigung entlang der Hauptstraße bis zum Moritz-Grossmann-Platz bekannt.
In dem Wegweiser ist unter anderem zu lesen: „Das Projekt“ Spuren der Zeit“ geht den baulichen Zeugen der Uhrmacherei und ihres Verlagswesen in Glashütte nach Die seit 1845 im Ort etablierten Uhrenfirmen, Werkstätten, Betriebe der Feinwerktechnik und die in der Ortsmitte gelegene einflussreiche Deutsche Uhrmacherschule Glashütte bilden das Gesicht der Stadt …. Die Zeugen in den „Spuren der Zeit“ sind jene Gebäude, die bis heute erhalten geblieben sind und die Geschichte von Glashütte, seinen Einwohnern und seiner Uhrenproduktion erzählen…… Die „Spuren der Zeit“ sind Bausteine eines Puzzles, die zum Mythos der Uhren aus Glashütte seit 1845 beitragen.
Die Fortsetzung zum Rundgang im Ort bildete der Ausstellungsbesuch im Uhrenmuseum danach. Hier wurden wir von einem jungen Museumsbegleiter mit geschichtlichen und fachlichen Erläuterungen durch die sehr schön gestalteten Ausstellungsräume geführt.
Im Foyer begrüßte uns ein Traum von einer Standuhr im prächtig gestaltetem Gehäuse. Dieses Unikat zeigt neben der Uhrzeit auch die Zeitläufe von Sonne und Mond an. Außerdem werden von ihr Wochentag, Monat und Jahr über 200 Jahre angezeigt. Was diese Uhr nicht kann, bei ihr gibt es keine Winter- und Sommerzeit. Sie zeigt nur die Mitteleuropäische Zeit an.
Beim Rundgang erfuhren wir, daß in Glashütte nicht nur Uhren gefertigt wurden. In den feinmechanischen Betrieben wurden Telegrafen- und Morseapparate bzw. Antriebe für diese Apparate gefertigt. Schiffschronometer, Turmuhren, Präzisionswerkzeuge und Meßgeräte tragen den Ruf Glashütter Qualitätsarbeit über Sachsens Grenzen hinaus. Zwei Stunden waren nicht zu viel für diesen Besuch.
Bei Kaffee und Kuchen ließen wir den Tag ausklingen. Mit der Eisenbahn ging es wieder in nach Dresden zurück. Ein interessanter Tag hatte mit der allgemeinen Verabschiedung sein Ende gefunden. Von allen Beteiligten herzlichen Dank an Sandra und Burkhard Hollwitz, sowie an Klein Gero, der seine Eltern und uns den ganzen Tag liebevoll begleitet hat.
Claus Hegewald