AREB 2021

Wie jedes Jahr war unser Verein in den bereits vertrauten Räumlichkeiten der TU Dresden mit einem eigenen Stand vertreten. Leider war auch in diesem Jahr noch das Corona-Problem präsent, Einlasskontrollen und das Tragen von Masken demzufolge Pflicht. Der Veranstalter hatte diesmal sogar ein Testzentrum vor Ort eingerichtet.

Die Börse war gut besucht. Wie in den Vorjahren hatten wir typische Geräte und Baugruppen der Fernmeldetechnik, u. a. Wähler, Messgeräte und Fernsprechapparate im Angebot. Unvermutet gut lief der Verkauf unseres Vereinskalenders 2022. Davon hatten wir leider zu wenig Exemplare mitgenommen und konnten so die Nachfrage vor Ort nicht ganz befriedigen. Eine Bestellung über unser Internetportal ist aber jederzeit möglich. Es gab viele persönliche Kontakte mit alten Bekannten. Unsere Präsenz vor Ort hat eventuell bei diesem oder jenem Besucher das Interesse aufgefrischt bzw. geweckt, uns zu den Öffnungstagen oder im Rahmen von Sonderführungen ausgiebiger kennenzulernen.

Hans-Jürgen Träber

Im Inneren ist alles abgeschirmt/gekapselt
Abhörsicheres SAS-Telefon
Unser Stand
Standbetreuer
Veranstaltungsraum
Veranstaltungsraum

Exkursion zum „Liegenden Eifelturm der Lausitz“

Am 25. September diesen Jahres starteten wir unsere Exkursion zum Besucherbergwerk Abraumförderbrücke F60 in Lichterfeld-Schacksdorf. Dieser stählerner Gigant ist die größten bewegliche Arbeitsmaschine der Welt. Errichtet wurde diese vom Unternehmen TAKRAF Lauchhammer im Zeitraum von 1989 bis1991. Sie arbeitete vom März 1991 bis zur verordneten Stilllegung Juni 1992 im Braunkohletagebau Klettwitz nahe der Autobahn A13. Die Stahlkonstruktion wird auch als „Liegender Eiffelturm der Lausitz“ bezeichnet. Die Gesamtlänge beträgt 502 Meter, damit überragt sie den Eiffelturm um 182 Meter. Mit der Breite von 204 Metern und der Höhe von fast 80 Metern werden ihre gewaltigen Dimensionen unterstrichen.

In einer zweistündigen Führung wurde uns die Funktionsweise der Abraumförderbrücke anschaulich erläutert. Angefangen von den beindruckenden 780 Fahrwerksrädern am Gleisbereich eroberten wir uns stufenweise Meter um Meter bis wir die eindrucksvolle Plattform in 75m Höhe erreichten. Der Blick auf das Stahlfachwerk des Koloss sowie der grandiose Rundumblick in die Niederlausitzer Heide entschädigte uns für die Mühen des Aufstiegs.

Ein Besuch der Schaltzentrale der Brücke sowie der vielen technischen Zeitzeugen am Boden rundete unsere Exkursion ab. Ein unvergessenes Erlebnis, für welches wir uns bei den Organisatoren der Exkursion und natürlich auch bei den einladenden Verein des Besucherbergwerkes bedanken möchten.

F60_ Abraumförderbrücke
F60_ Abraumförderbrücke
F60_ Abraumförderbrücke
Detailblick auf das Fahrgestell
F60_ Abraumförderbrücke
der Aufstieg beginnt
F60_ Abraumförderbrücke
Einblick in den Leitstand
F60_ Abraumförderbrücke
während des Rundgangs
F60_ Abraumförderbrücke
Besuchergruppe IGHFt

Das Ende der Antenne in Wilsdruff

Man kann es eigentlich immer noch nicht fassen: Mit dem Fallen der Antenne in Wilsdruff ist die Landmarke im Dresdner Raum verschwunden. Das Sendeaus für diese Antenne war bereits 2013 gekommen. Viele Jahre kämpften der Technikverein Wilsdruff und der Förderverein Wilsdruff für den Erhalt dieser die Landschaft prägenden Konstruktion. So organisierten sie beispielsweise interessante Ausstellungen über den Sender Wilsdruff im Radeberger Schloss Klippenstein und in Wilsdruff. Am Tag des offenen Denkmals 2019 wurde über eine Behelfsantenne am Kleinbahnhof Wilsdruff noch einmal fünf Stunden lang ein Programm über die Frequenz 1044 kHz ausgestrahlt

Die Sprengung der Mittelwellen-Antenne wurde am 01.08.2021 um 09:30 Uhr ausgelöst, aber nur eine der beiden für die Sprengung vorbereiteten Pardunen – so heißen die Halteseile in der Fachsprache – wurde durch die  Schneidladung durchtrennt. Die 153 m hohe Antenne blieb stehen. Um 10:20 Uhr fiel sie dann – laut Angaben vieler Augenzeugen nahezu geräuschlos – in die vorgesehene Richtung.  Das zweite Halteseil war also mechanisch durchtrennt worden.

Am 08.10.2021 wurde das Fußstück vom Förderverein geborgen. Es soll an einem noch zu bestimmenden Standort in Wilsdruff als Denkmal aufgestellt werden.

Antenne im Juli 2021
Antenne im Juli 2021….
.... mit drei Halteseilen in 60 m Höhe
…. mit 3 Pardunen in 60 m Höhe
Antenne am 01.08.2021, 10:20 Uhr
Antenne am 01.08.2021, 10:20 Uhr
Antenne am Boden
Antenne am Boden
Antennenteilstück mit elektr. Befeuerung und Pardunenhalterung
Antennenteilstück, Durchmesser 1,50 m

Rückblick Museumsnacht 2021

Die diesjährige Museumsnacht – nachdem diese im letzten Jahr corona-bedingt ausfallen musste – war für unseren Verein der Startschuss zur Wiedereröffnung*.
Wir konnten trotz hochsommerlicher Temperaturen weit über 150 Besucher in unserem Vereinszimmer begrüßen. Wir erhielten von den sehr interessierten Besuchern viele positive Rückmeldungen.

*Wir haben bis auf Weiteres wieder jeden ersten Samstag im Monat geöffnet.

Jahreskalender 2022 verfügbar

Unser Jahreskalender für das Jahr 2022 ist fertiggestellt! Dieser trägt den Titel Kabelformen im Fernkabelnetz der deutschen Post- und Fernmeldeverwaltungen 1912-1999. Neben detaillierten Erläuterungen, Zeichnungen und Abbildungen auf den einzelnen Kalenderblättern enthält der Kalender auch einen dreiseitigen Erläuterungsteil, der in die Thematik einführt.

Der Kalender kann ab sofort über unser Kontaktformular bestellt werden. Der Kalender kostet 8,- € inkl. Versand (Zahlung per Überweisung, Versand nach Zahlungseingang).

Darüber hinaus kann der Kalender auch an unseren Öffnungstagen (immer am ersten Samstag eines Monats) erworben werden.

Jahresmitgliederversammlung

Am 19.06.2021 fand die Jahresmitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Historische Fernmeldetechnik zum Geschäftsjahr 2020 statt. Der vergleichsweise späte Termin war der Pandemiesituation geschuldet.

Der 1. Vorsitzende Michael Karwath konnte hierzu 28 Vereinsmitglieder in unserer Außenstelle, dem Freigelände Zwickauer Straße, begrüßen.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden u.a. der Rechenschaftsbericht des Vorstandes, der Kassenbericht des Schatzmeisters und der Prüfbericht der Kassenprüfer zum abgelaufenen Geschäftsjahr sowie die Planungen für 2021 vorgetragen. Die Diskussionen beinhalteten organisatorische und inhaltliche Themen des Vereinslebens.

Bei strahlendem Sonnenschein, kühlen Getränken und frisch gegrillten Bratwürsten konnten sich die anwesenden Vereinsmitglieder endlich wieder direkt austauschen.

Das Ende des „grünen Turms“ auf der Gompitzer Höhe

In den Jahren 1957 bis 1961 baute die Regierung der DDR ein eigenes Nachrichtennetz auf, um unabhängig vom öffentlichen Fernsprech- und Fernschreibnetz eine landesweit gesicherte Kommunikation zwischen den systemtragenden Stellen der SED zu gewährleisten. Dazu wurden landesweit und flächendeckend modifizierte Typenbauten an funktauglichen Standorten errichtet. Als Übertragungsmedium wurde der Schmalbandrichtfunk genutzt. Einer dieser Türme stand mit seiner markanten grünen Fassade weithin sichtbar auf der Gompitzer Höhe an der BAB 17. Die Türme der oberersten Netzebene waren rund um die Uhr mit Dispatchern (Techniker) besetzt. Die Objektsicherung erfolgte durch den Betriebsschutz der Deutschen Volkspolizei vor Ort. Darüber hinaus verhinderte ein doppelter Maschendrahtzaun, konzentrisch um den Turm gezogen, einen unbefugten Zugang.

Mit der Wiedervereinigung wurden die Sondernetze der DDR aufgelöst. Der Turm auf der Gompitzer Höhe diente nun als Antennenträger für das stetig wachsende öffentliche Mobilfunknetz. Allerdings wäre das Anbringen weiterer Antennen ohne kostspielige Sanierungsmaßnahmen sowie statische Ertüchtigungen des Bauwerkes nicht möglich gewesen. Deshalb war der Bau eines neuen Funkmastes auch unter wirtschaftlich Aspekten alternativlos, zumal die neue hochkompakte und wartungsarme Technik nur noch einen geringen Raumbedarf hat.

Im Jahr 2020 wurde direkt neben dem Turm der neue Funkmast errichtet. Nachdem alle Antennen am Funkmast montiert worden waren, konnte im Januar 2021 der Abriss des maroden Gebäudes beginnen. Die Arbeiten waren am 22.01.2021 beendet.

Die Südhöhe von Dresden ist damit um einen Orientierungspunkt ärmer geworden.

Der Turm 2014 mit Antennenaufbauten
Der Turm 2014
Der Turm 2020. Eine "Hälfte" steht noch.
Der Turm 2020
Der Turm 2020, Detail
Der Turm 2020
Rückbau 2020. Die Antennen wurden an den neuen Mast verlagert.
Der Turm 2020
Nach dem Abriss
Der Turm nach dem Abriss

AREB 2020 – trotz Corona ein Erfolg

Die diesjährige 17. Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse (AREB) in Dresden konnte wegen eines ausgeklügeltem Corona-Konzeptes des Veranstalters stattfinden . Dazu gehörten die Begrenzung der Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig in den Räumlichkeiten aufhalten konnten, und das konsequente Tragen eines Mund- und Nasenschutzes für jeden Besucher und Aussteller. Trotz dieser Einschränkungen war die Börse erstaunlich gut besucht. Angeboten wurden Exponate aus der Entstehungszeit  elektrischer Kommunikationstechnik bis zur Gegenwart, vom Telegraphen über Telefon-, Radio- und Funktechnik aller Art bis hin zu einem von Geheimdiensten benutzten Spionage-Koffer. Dazu Unmengen von Ersatzteilen und Bastlermaterial.

Unser Verein war u.a. mit einem umfangreichen Sortiment an Fernsprechapparaten, verschiedenen Messgeräten, Relais, Netzteilen, einer Ruf- und Signalmaschine und einem kleinen Prüfschrank vertreten. Besonderes Interesse fanden unser Vereinskalender 2021 und die Broschüre „Postbauten am Postplatz“.

Wir nutzten  natürlich auch die Zeit, um auf die Öffnungszeiten unseres Fernmeldemuseums am Postplatz hinzuweisen. Und von einigen Besuchern können wir in den nächsten Tagen weitere interessante Exponate für unser Museum übernehmen…

AREB 2020
Reges Treiben
AREB 2020
Unsere Standbetreuer
AREB 2020
Aussteller

Neue Exponate unserer Sammlung im Workshop vorgestellt

Unsere technische Sammlung konnte im Sommer dieses Jahres um weitere interessante Exponate bereichert werden. Es handelt sich um wertvolle und vor allem seltene Fernsprechgeräte aus der Anfangszeit der drahtgebundenen Telefonie. Diese stammen aus einer privaten Berliner Sammlung, die altersbedingt aufgelöst wurde. Das Fernmeldemuseum Dresden bekam das Angebot zur Übernahme dieser Exponate. Nun können wir diese Geräte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Eine Neuordnung der vorhandenen Vitrinen war allerdings erforderlich, damit diese Exponate nach einer intensiven funktionellen und optischen Aufbereitung zeitlich und technisch an der richtigen Position platziert werden konnten.

In unserem technischen Betriebsraum gab es ebenfalls Neuerwerbungen und Erweiterungen. So können wir seit kurzem aus der historischen anlogen Fernmeldetechnik einen demonstrativen „Sprung“ in das digitale Zeitalter vollziehen. Eine Modellanordnung von Digitaltechnik ermöglicht die Vorführung von internetfähigen Endgeräten mit Bild- und Tonübertragung.

In einem vereinsinternen Workshop am 29.09.2020 wurden alle Neuerungen in der technischen Sammlung vorgestellt. Es folgte ein reger Gedankenaustausch darüber, wie und welchem Umfang wir diese Exponate in die Führungen durch das Museum einbeziehen.

Allen interessierten Lesern dieser Zeilen können wir als Fazit des Workshops weiterhin interessante Führungen anbieten. Ein Besuch des Fernmeldemuseums, erstmalig oder zum wiederholten Mal, lohnt sich.
Wir freuen uns auf viele interessierte Besucher.

Siemensapparat mit Schlagring-Nummernschalter
Siemens-Apparat mit Schlagring-NS
Historischer OB-Apparat mit Holzmembran-Mikrofon
Historischer OB-Apparat
Historischer OB-Apparat. Rechts die Rückseite der Holzmembran mit nachgefertigten Kohlenstiften
Blick in den historischen OB-Apparat