Das Ende des „grünen Turms“ auf der Gompitzer Höhe

In den Jahren 1957 bis 1961 baute die Regierung der DDR ein eigenes Nachrichtennetz auf, um unabhängig vom öffentlichen Fernsprech- und Fernschreibnetz eine landesweit gesicherte Kommunikation zwischen den systemtragenden Stellen der SED zu gewährleisten. Dazu wurden landesweit und flächendeckend modifizierte Typenbauten an funktauglichen Standorten errichtet. Als Übertragungsmedium wurde der Schmalbandrichtfunk genutzt. Einer dieser Türme stand mit seiner markanten grünen Fassade weithin sichtbar auf der Gompitzer Höhe an der BAB 17. Die Türme der oberersten Netzebene waren rund um die Uhr mit Dispatchern (Techniker) besetzt. Die Objektsicherung erfolgte durch den Betriebsschutz der Deutschen Volkspolizei vor Ort. Darüber hinaus verhinderte ein doppelter Maschendrahtzaun, konzentrisch um den Turm gezogen, einen unbefugten Zugang.

Mit der Wiedervereinigung wurden die Sondernetze der DDR aufgelöst. Der Turm auf der Gompitzer Höhe diente nun als Antennenträger für das stetig wachsende öffentliche Mobilfunknetz. Allerdings wäre das Anbringen weiterer Antennen ohne kostspielige Sanierungsmaßnahmen sowie statische Ertüchtigungen des Bauwerkes nicht möglich gewesen. Deshalb war der Bau eines neuen Funkmastes auch unter wirtschaftlich Aspekten alternativlos, zumal die neue hochkompakte und wartungsarme Technik nur noch einen geringen Raumbedarf hat.

Im Jahr 2020 wurde direkt neben dem Turm der neue Funkmast errichtet. Nachdem alle Antennen am Funkmast montiert worden waren, konnte im Januar 2021 der Abriss des maroden Gebäudes beginnen. Die Arbeiten waren am 22.01.2021 beendet.

Die Südhöhe von Dresden ist damit um einen Orientierungspunkt ärmer geworden.

Der Turm 2014 mit Antennenaufbauten
Der Turm 2014
Der Turm 2020. Eine "Hälfte" steht noch.
Der Turm 2020
Der Turm 2020, Detail
Der Turm 2020
Rückbau 2020. Die Antennen wurden an den neuen Mast verlagert.
Der Turm 2020
Nach dem Abriss
Der Turm nach dem Abriss

AREB 2020 – trotz Corona ein Erfolg

Die diesjährige 17. Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse (AREB) in Dresden konnte wegen eines ausgeklügeltem Corona-Konzeptes des Veranstalters stattfinden . Dazu gehörten die Begrenzung der Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig in den Räumlichkeiten aufhalten konnten, und das konsequente Tragen eines Mund- und Nasenschutzes für jeden Besucher und Aussteller. Trotz dieser Einschränkungen war die Börse erstaunlich gut besucht. Angeboten wurden Exponate aus der Entstehungszeit  elektrischer Kommunikationstechnik bis zur Gegenwart, vom Telegraphen über Telefon-, Radio- und Funktechnik aller Art bis hin zu einem von Geheimdiensten benutzten Spionage-Koffer. Dazu Unmengen von Ersatzteilen und Bastlermaterial.

Unser Verein war u.a. mit einem umfangreichen Sortiment an Fernsprechapparaten, verschiedenen Messgeräten, Relais, Netzteilen, einer Ruf- und Signalmaschine und einem kleinen Prüfschrank vertreten. Besonderes Interesse fanden unser Vereinskalender 2021 und die Broschüre „Postbauten am Postplatz“.

Wir nutzten  natürlich auch die Zeit, um auf die Öffnungszeiten unseres Fernmeldemuseums am Postplatz hinzuweisen. Und von einigen Besuchern können wir in den nächsten Tagen weitere interessante Exponate für unser Museum übernehmen…

AREB 2020
Reges Treiben
AREB 2020
Unsere Standbetreuer
AREB 2020
Aussteller

Neue Exponate unserer Sammlung im Workshop vorgestellt

Unsere technische Sammlung konnte im Sommer dieses Jahres um weitere interessante Exponate bereichert werden. Es handelt sich um wertvolle und vor allem seltene Fernsprechgeräte aus der Anfangszeit der drahtgebundenen Telefonie. Diese stammen aus einer privaten Berliner Sammlung, die altersbedingt aufgelöst wurde. Das Fernmeldemuseum Dresden bekam das Angebot zur Übernahme dieser Exponate. Nun können wir diese Geräte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Eine Neuordnung der vorhandenen Vitrinen war allerdings erforderlich, damit diese Exponate nach einer intensiven funktionellen und optischen Aufbereitung zeitlich und technisch an der richtigen Position platziert werden konnten.

In unserem technischen Betriebsraum gab es ebenfalls Neuerwerbungen und Erweiterungen. So können wir seit kurzem aus der historischen anlogen Fernmeldetechnik einen demonstrativen „Sprung“ in das digitale Zeitalter vollziehen. Eine Modellanordnung von Digitaltechnik ermöglicht die Vorführung von internetfähigen Endgeräten mit Bild- und Tonübertragung.

In einem vereinsinternen Workshop am 29.09.2020 wurden alle Neuerungen in der technischen Sammlung vorgestellt. Es folgte ein reger Gedankenaustausch darüber, wie und welchem Umfang wir diese Exponate in die Führungen durch das Museum einbeziehen.

Allen interessierten Lesern dieser Zeilen können wir als Fazit des Workshops weiterhin interessante Führungen anbieten. Ein Besuch des Fernmeldemuseums, erstmalig oder zum wiederholten Mal, lohnt sich.
Wir freuen uns auf viele interessierte Besucher.

Siemensapparat mit Schlagring-Nummernschalter
Siemens-Apparat mit Schlagring-NS
Historischer OB-Apparat mit Holzmembran-Mikrofon
Historischer OB-Apparat
Historischer OB-Apparat. Rechts die Rückseite der Holzmembran mit nachgefertigten Kohlenstiften
Blick in den historischen OB-Apparat

Die 17. Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse Dresden (AREB) findet statt

In diesem Jahr stellt Covid-19 viele traditionelle Veranstaltungen in Frage. Nach Ausbruch der globalen Pandemie wurden alle regionale Veranstaltungen abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Kleinere Veranstaltungen sind seit kurzem wieder möglich, sofern ein tragfähiges Hygienekonzept vorliegt. Offensichtlich ist dies den Veranstaltern der Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse Dresden (AREB) gelungen, sodass die 17. Auflage am 10. Oktober in den Räumlichkeiten der alten Mensa der Technischen Universität Dresden auf Mommsenstraße stattfinden kann. Wir werden uns erneut mit einem repräsentativen Stand am Gelingen der diesjährigen Börse beteiligen und freuen uns auf interessante Gespräche sowie zahlreiche Besucher.

Unser Stand 2018
Unser Stand 2019

16. Dresdner Geschichtsmarkt erneut verschoben

„Die seit 2009 vom „Verein Dresdner Geschichtsmarkt“ ausgerichtete und für den 17./18. Oktober 2020 an der SLUB festgelegte sechszehnte Veranstaltung „Markt für Dresdner Geschichte und Geschichten“ findet nicht statt.

Diese Nachricht erhielten wir vor wenigen Tagen. Die Entscheidung ist dem Veranstalter sicher nicht leicht gefallen. In Anbetracht der wieder ansteigenden akuten Fällen von Covid-19, auch in Dresden, ist diese jedoch ein Gebot der Stunde. Natürlich hätten wir gern, wie auch alle anderen Hobby-Historiker, unseren erstellten Beitrag „Die Geschichte von Fotografie und Film bei der Deutschen Post“ zum zentralen Thema „Die Geschichte von Fotografie, Film und Kino in Dresden“ einen breiteren Publikum vorgestellt, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Einen weiteren Versuch zur regulären Durchführung des Geschichtsmarktes wird der veranstaltende Verein im kommenden Jahr wagen. Die übergreifende Thematik bleibt auch 2021 bestehen, sodass unsere Erarbeitung der bildhaften Dokumentation, gepaart mit ausgewählten Exponaten, nicht in Vergessenheit gerät.

Über den neuen Termin im Jahr 2021 werden wir an dieser Stelle rechtzeitig informieren.

2020 – Jahr der Industriekultur in Sachsen

Unter dem Motto „Interessant, was uns damals verband“ beteiligt sich unser Verein am Themenjahr. So nehmen wir an den Öffnungstagen auf die Industriekultur Bezug, z. B. auf Fernmeldetechnik, die in unserer Region gebaut wurde und auf „Kunst am Bau“ an vielen Postgebäuden in Sachsen. Videovorführungen sind in Planung.
Im Schaufensterbereich des Museums ist eine Schautafel zum Thema „2020 – Jahr der Industriekultur in Sachsen“ gestaltet.

Die folgenden beiden Anlagen geben weitere Informationen zur Industriekultur in unserem Museum.

Morseübungsschreiber
Morseübungsschreiber
Tafel (rechts) Industriekultur
Tafel (rechts) Industriekultur
Ruf- und Signalmaschine
Ruf- und Signalmaschine

Lebendiges Netzwerk der Industriekultur im Ehrenamt

Akteure und Möglichkeiten in einer Arbeitstagung am 25.01.2020

Auf Einladung der Arbeitsgruppe Industriekultur des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. im Jahr der Industriekultur 2020 haben wir an der Tagung zum Thema „Lebendiges Netzwerk der Industriekultur im Ehrenamt. Akteure und Möglichkeiten“ im Galeriesaal, Gebäude Deutsche Werkstätten Hellerau, teilgenommen. In vier Vortragsblöcken konnten Referenten aus verschiedenen Bereichen ihre ehrenamtliche Tätigkeit eindrucksvoll vorstellen. Im Fokus des Programmes stand auch ein Markt der Akteure zum Jahr der Industriekultur 2020 und deren Vernetzung. Verschiedene Vereine, die sich in allen denkbaren Bereichen der Industriekultur engagieren, wurden hier präsentiert.

Veranstaltungsreihe des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. im Jahr der Industriekultur in Sachsen 2020

Für das Jahr 2020 hat der Landesverein 24 Rundgänge, Führungen, Exkursionen, Vorträge, Aktionen und andere Projekte geplant.

Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Ergänzung zu den anderen im Jahr der Industriekultur in Sachsen 2020 stattfindenden Aktivitäten. Der Veranstaltungskalender wird gedruckt und online veröffentlicht.

https://www.saechsischer-heimatschutz.de/ag-industriekultur.html

Jahresmitgliederversammlung

Am 18.01.2020 fand die Jahresmitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Historische Fernmeldetechnik zum Geschäftsjahr 2019 statt. Der 1. Vorsitzende Michael Karwath konnte hierzu 39 Vereinsmitglieder begrüßen.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden u.a. der Rechenschaftsbericht des Vorstandes, der Kassenbericht des Schatzmeisters und der Prüfbericht der Kassenprüfer zum abgelaufenen Geschäftsjahr sowie die Planungen für 2020 vorgetragen. Die Diskussionen beinhalteten organisatorische und inhaltliche Themen des Vereinslebens.

In diesem Jahr stand laut Satzung auch die Neuwahl des Vorstandes und der Kassenprüfer an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Michael Karwath (1. Vorsitzender, Mitte), Burkhard Hollwitz (2. Vorsitzender, 2.v.l, Samir Köckritz (Schatzmeister, 2.v.r), Claus Hegewald (1.v.l) und Thomas Kubein (1.v.r) (jeweils Beisitzer) sowie die beiden  Kassenprüfer Roland Köhler und Jörg Munzig kandidierten wieder für ihre Ämter und wurden in diesen bestätigt.

Vorstand
Vorstand 2020