Wilsdruff sendet fünf Stunden lang auf MW 1044 kHz

Ich erhielt die Nachricht, dass am Tag des offenen Denkmals in Wilsdruff über die Mittelwellenfrequenz 1044 kHz ein Programm, u. a. mit Beiträgen von Klaus Feldmann und Jörg Kachelmann abgestrahlt wird. Leider nur an diesem Tag, nur für fünf Stunden und nicht über den als Wahrzeichen bekannten Antennenmast. Das Gelände des ehemaligen Senders, der am 6. Mai 2013 das letzte Mal mit voller Leistung von 250 kW strahlte, hat ein Privatmann käuflich erworben. So musste der Technikverein Wilsdruff auf den alten Kleinbahnhof Wilsdruff ausweichen. Der dort aufgestellte Sender wurde mit 5 W über eine Drahtantenne von ca. 70 m Länge betrieben.
Die Veranstaltung sollte an die Inbetriebnahme des Senders vor 65 Jahren erinnern.
Schon in Dresden hatte ich auf meinem Autoradio die MW-Frequenz 1044 kHz eingestellt, ein Empfang war aber erst von Grumbach aus möglich. Es gab aber Hörer, die den Empfang in Königstein bzw. Meißen bestätigten.
Im Bahnhofsgebäude waren Schautafeln aufgestellt, an denen man die Geschichte des Senders Wilsdruff und technische Details nachvollziehen konnte. Abgerundet wurde das Ganze durch eine Ausstellung von funktechnischen Exponaten, darunter viele Rundfunkempfänger.
Unter den Anwesenden waren einige Kollegen, mit denen ich früher zusammengearbeitet habe, sodass es viel Gesprächsbedarf gab. So erfuhr ich, dass man auch den Standort Wilsdruff, Rosenstraße besuchen kann.
Auf der Rosenstraße ist eine Vermittlungsanlage aufgebaut, an der Besucher den Verbindungsaufbau mittels Hebdrehwählern nachvollziehen können. Als I. und II.GW dienen Wähler S 50, als Leitungswähler werden Wähler der Firma Autofabag eingesetzt. Die Ausstellung wird komplettiert durch eine OB-Vermittlung, OB-Apparate und einen 1 kW-Mittelwellen-sender der Firma TESLA, der über unseren Partnerverein Cottbus beschafft wurde. Vielleicht wird dieser auch einmal aktiviert. Es wäre den Wilsdruffer Kollegen, von denen viele im Technikverein Sender Wilsdruff bzw. Förderverein Funkturm Wilsdruff organisiert sind, zu wünschen.
Und natürlich, dass die markante Sendeantenne weiterhin zu sehen ist.