Beide Systeme beruhen auf Koordinatenschaltern. Das System 64 war dabei für mittlere, das System 65 für hohe Ausbaugrößen entwickelt worden.
System 64
Was mit dem TA 63 getestet wurde, wurde nun in einem Fernsprechsystem mittlerer Größe angewandt. Ziel war auch hier verminderter Wartungsaufwand und verbesserte Güte.
Auch hier wieder keine Wähler, sondern Koordinatenschalter. Dieser Koordinatenschalter wählt nicht mehr, sondern er schaltet die Verbindung nur noch weiter. Die Wahl wird mit Relais realisiert.
Das System war für den Einsatz im ländlichen Raum vorgesehen und in der Kapazität beschränkt (bis 400 Teilnehmer). Der Schrankaufbau ermöglichte zudem eine Einsparung bei der Montage.
Typische Einsatzorte Mohorn, Großharthau, Tauscha. Ein Einsatz war auch als Teilamt möglich, z.B. in Graupa.
Außerdem wurde das System in Mobilen Ortsvermittlungsstellen (MOV) eingesetzt, z.B. in Trachau, Kaditz.
System 65
Hier wird der Einsatz der Koordinatenschalter folgerichtig auf ein großes System übertragen. Es war unbeschränkt erweiterungsfähig. Der Einsatz konnte im Orts- und im Fernverkehr erfolgen. Wartungsarm, verhältnismäßig leise im Betrieb, gute Betriebseigenschaften. Der Einsatz erforderte aber erhöhte Deckentragfähigkeit.
Das System 65 wurde in Dresden u. a. in Mitte, Seidnitz und Prohlis eingesetzt.
Allgemein muss aber gesagt werden, dass in den verschiedenen Vermittlungsstellen meist mehrere Fernsprechsysteme nebeneinander eingesetzt waren, obwohl wir bemüht waren, die Zahl der gleichzeitig eingesetzten Systeme gering zu halten.