Jahresmitgliederversammlung

Am 18.01.2020 fand die Jahresmitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Historische Fernmeldetechnik zum Geschäftsjahr 2019 statt. Der 1. Vorsitzende Michael Karwath konnte hierzu 39 Vereinsmitglieder begrüßen.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden u.a. der Rechenschaftsbericht des Vorstandes, der Kassenbericht des Schatzmeisters und der Prüfbericht der Kassenprüfer zum abgelaufenen Geschäftsjahr sowie die Planungen für 2020 vorgetragen. Die Diskussionen beinhalteten organisatorische und inhaltliche Themen des Vereinslebens.

In diesem Jahr stand laut Satzung auch die Neuwahl des Vorstandes und der Kassenprüfer an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Michael Karwath (1. Vorsitzender, Mitte), Burkhard Hollwitz (2. Vorsitzender, 2.v.l, Samir Köckritz (Schatzmeister, 2.v.r), Claus Hegewald (1.v.l) und Thomas Kubein (1.v.r) (jeweils Beisitzer) sowie die beiden  Kassenprüfer Roland Köhler und Jörg Munzig kandidierten wieder für ihre Ämter und wurden in diesen bestätigt.

Vorstand
Vorstand 2020

Handwerkermarkt in Neschwitz

Zum Internationalen Museumstag findet in Neschwitz bei Bautzen der Handwerkermarkt statt und bereits 2013 konnten wir unseren Verein dort präsentieren. In diesem Jahr konnten wir der freundlichen Einladung der Kultur- und Heimatfreunde Neschwitz wieder nachkommen und haben dabei zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, indem wir dies gleich als Exkursionsziel nahmen.
Auf dem Handwerkermarkt präsentierten sich allerlei traditionelle Gewerke vom Holzbildhauer über Keramiker und Töpfer bis hin zu den Frauen am Spinnrad. Alle waren bemüht, Kinder in ihre Arbeit einzuweihen, so wie auch wir in Person von Jürgen Haubold im Rahmen unserer Präsentation geduldig die Funktion der alten Wählscheibe zeigten. Jürgen hat dabei einen kleinen Überblick über unser Museum gegeben und für einen Besuch in Dresden geworben.
Zünftige Blasmusik und das schöne Wetter hatten bereits viele Besucher angelockt, als unsere 11-köpfige Gruppe in Neschwitz auf dem Markt eintraf. Da wir uns bereits in der Buschmühle Ohorn gestärkt hatten, konnten wir sofort mit Herrn Lehmann, der uns vor dem Heimatmuseum in Empfang nahm, in Richtung Schlosspark aufbrechen. Wir besichtigten den Park und das Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert und erfuhren dabei Wissenswertes zur Neschwitzer Geschichte. Auf dem Rückweg zum Heimatmuseum begann gerade ein Autokorso mit historischen Fahrzeugen, sodass wir uns diesen bei Eis und Kaffee erstmal anschauten, bevor uns Herr Lehmann durch sein Museum führte.
Die Thematik hier ist vielfältig: Die Dauerausstellung beherbergt u.a. einige Modelle historischer Neschwitzer Gebäude, die von Schülern aus der Umgebung gebaut wurden. Sorbische Trachten, nachgestaltete Wohnbereiche und eine Handwerkerchronik stellen die jüngere Geschichte dar. Eine Gesteinssammlung dokumentiert, dass unsere heimatliche Elbe in Urzeiten ganz woanders floß, z.B. eben durch die Neschwitzer Gegend. Eine Sonderausstellung zu historischer Medizintechnik wurde gerade eröffnet.
Im Anschluss an die Führung konnten wir uns noch etwas auf dem Markt umschauen, wo auf der Bühne zwischenzeitlich eine Modenschau und die Gruppe Country-Boots mit Line-Dance die Zuschauer unterhielten. Nach einem individuellen Imbiss traten wir am Abend dann wieder die Heimreise nach Dresden an.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Kultur- und Heimatfreunde Neschwitz, die uns diesen interessanten Nachmittag ermöglichten.

Frühjahrsexkursion 2017 nach Dessau

Am 11. März fand unsere erste Vereinsexkursion in diesem Jahr statt. Ziel war das Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau.

Trotz einiger Absagen zählten wir doch 12,5 Teilnehmer, die gegen Mittag in Dessau nach spannender Zugfahrt mit schon angeheiterten Fußballfans eintrafen. Bereits bei der Einfahrt bemerkten wir die zahlreichen Einsatzfahrzeuge der Polizei und als wir den Bahnhof verließen, erfuhren wir auch den Grund: Gerade an unserem Exkursionstag fanden in Dessau Demonstrationen und Gegendemonstrationen statt.

Mit dem Bus ging es erst mal weiter bis zum Technikmuseum. Vor dem Museum auf dem Gelände der ehemaligen Junkers-Werke begrüßten uns historische Flugzeuge. Im Museum selbst konnten wir dann noch zwei Nach- bzw. Wiederaufbauten legendärer Junkers-Flugzeuge bestaunen. Zunächst gab uns jedoch Herr Heinrich, der uns letztlich über zwei Stunden durchs Museum führte, eine umfangreiche Einweisung in die Geschichte der Junkers-Werke und zum Lebenswerk Hugo Junkers’. Vor seiner Zeit im Flugzeugbau glänzte Junkers als Pionier der Gaswärmetechnik und die ausgestellten Thermen im Museum waren vielen aus der Jugend noch gut bekannt. Zu besichtigen gab es aber auch ein Einfamilienhaus aus Stahl und Metalleinrichtungsgegenstände und -möbel.

Der Schwerpunkt unserer Führung lag dann aber deutlich im Flugzeugbau. Ein Nachbau der F 13 wurde gerade fertiggestellt, eine Ju 52, besser bekannt als Tante Ju, konnte auch innen besichtigt werden. Daneben sind zahlreiche Modelle ausgestellt. Herr Heinrich musste viele Fragen beantworten und so reichten die zwei Stunden nicht einmal, um auch den sicher nicht weniger interessanten Bereich des Motoren- und Maschinenbaus zu besichtigen. Einige Vereinsfreunde drohten daher spontan einen erneuten Besuch des Museums an…

Eigentlich sah unser Plan nun eine Busfahrt zum Bistro im Bauhaus vor, wo wir einen Imbiss nehmen wollten. Aber aufgrund der Demonstrationen war der Busverkehr lahmgelegt und so begaben wir uns per pedes zum Bauhaus. Wir hatten noch Glück im Unglück, die eigentliche Demonstration war vorüber und wir zwängten uns vorschriftswidrig durch die Gitter, die uns den Zugang zum Bistro versperrten.

Gut gestärkt unternahmen wir anschließend noch einen kleinen Architektur-Spaziergang, besichtigten von außen die Meisterhäuser, das Schloss Georgium und von Ferne das Mausoleum, bevor wir die Heimreise antraten. Gegen halb neun waren wir wieder in Dresden, leicht geschafft, aber mit vielen neuen Eindrücken.

Frühjahrsexkursion 2016 in das Zuseum in Bautzen

Unsere Frühjahrsexkursion 2016 hatte das Zuseum in Bautzen zum Ziel, empfohlen schon vor einigen Jahren von unserem Ehrenvorstand Wolfgang Fasold. So richtig wussten wir 20 Teilnehmer nicht so recht, was uns konkret erwartet; wir waren entsprechend gespannt. Mit der Bahn fuhren wir nach Bautzen und liefen von dort direkt die Taucherstraße entlang bis vor’s Zuseum – eine Wortschöpfung aus (Konrad) Zuse und Museum. Hier erwartete uns in einem Klassenzimmer Herr Samuel, hauptberuflich Lehrer und in der Freizeit mit seinen Mitstreitern dahingehend engagiert, jungen Menschen eine Vielzahl von Angeboten zur sinnvollen Freizeitgestaltung anzubieten. Quasi als Fortsetzung der ehemaligen Arbeitsgemeinschaften in den Schulen und des Pionierhauses in Bautzen.

Das erste, was wir im kamingeheizten Klassenzimmer sahen, war eine Modellanlage des Systems 50. Da fühlten wir uns sofort wie zu Hause im Fernmeldemuseum und nahmen gleich die Vitrinen mit historischen Rechenmaschinen ins Visier. Sicher wurde jeder von uns aufgrund seiner Ausbildung schon einmal mit den Grundprinzipien mechanischer Rechentechnik konfrontiert, aber ehrlich, so richtig drauf hatten es nur noch Einzelne. Herr Samuel führte uns kurzweilig anhand selbst gebauter Modelle durch die Geschichte der Rechentechnik, beginnend beim Abakus über Napiersche Rechenstäbchen und den Rechentisch von Adam Ries bis hin zu den Schieberegistern. Im Anschluss konnten wir dann noch die Schätze des Zuseums besichtigen: originale Zuse-Rechner und eine große Demonstrationsanlage, u.a. mit Flachrelais und Drehwähler.

Bevor wir uns über die Bautzner Flaniermeile, die Reichenstraße, zum Restaurant Karasek in der Altstadt begaben, konnten Interessierte noch mit der Eisenbahn im Garten ein Runde drehen. Nicht nur die Kinder hatten da ihren Spaß. Nach der Stärkung im Karasek ging es weiter zur Alten Wasserkunst, der ehemaligen Wasserversorgungsanlage von Bautzen, mit der das Wasser der Spree in die 30 m höher gelegene Stadt gepumpt wurde. Hier konnten wir uns im Turm umschauen, am Boden die Maschinenanlage, in den Zwischenetagen Wissenswertes zu Wasserversorgung und von der Spitze aus Blick auf die Stadtkulisse und die Spree.

Nun hatten wir noch etwas Zeit für individuelle Bummel durch die Stadt, ein Eis oder einen Kaffee, denn die Sonne hatte sich mittlerweile durchgekämpft, dann ging es mit dem Trilex wieder zurück nach Dresden. Wieder einmal sind wir ein Stück schlauer geworden bzw. wurde Vergessenes wieder zutage befördert. Und wieder haben wir Gleichgesinnte kennengelernt, die sich der Wissensvermittlung zu historischen Techniken verschrieben haben.